Friday, November 11, 2011

Extreme Spinning

Jawoll, die Spinnräder drehen sich wieder, und es ist, als müsste ich alles Versäumte aus den letzten Monaten aufholen. Täglich saß ich in den letzten zweieinhalb Wochen an einem meiner beiden Rädchen. Zuerst habe ich mich dem Symphony (das sich erst mit lautstarkem Quietschen und Klappern über die Vernachlässigung beschwert, sich nach mehreren Portionen Öl und Melkfett aber schnell beruhigt hat) und der sich darauf befindlichen, selbst gefärbten Neuseeland-Lammwolle in himmlischen hellen Blautönen gewidmet. Zweifädig gezwirnt bin ich auf etwa Sockenwollstärke oder minimal dicker gekommen. Insgesamt habe ich 640 Gramm davon, das reicht auf jeden Fall für einen neuen Pulli für den Skorpion, zu dessen Augenfarbe die Wolle perfekt passt :-)


Danach habe ich das Joy vom Dachboden geholt. Es war wohl sehr glücklich darüber, denn im Gegensatz zum Symphony lief es sofort ganz ruhig und leise, ohne auch nur einen einzigen Tropfen Öl einzufordern. Auf dem Joy hatte ich schon vor Ewigkeiten (und ich meine Ewigkeiten, wirklich!) angefangen, eine fliederfarbene Mischung aus Angora und (vermutlich) verschiedenen Schafrassen zu verspinnen. Die ist nun endlich komplett versponnen und sieht so aus:


Die Wolle war ursprünglich für die Löwentochter gedacht, die diese Farbe damals sehr gerne mochte. Heute steht sie nicht mehr so auf Handgestricktes (außer Socken, die gehen immer), und auch ihr Farbgeschmack hat sich geändert. Deshalb wird das Garn erstmal wieder in die Warteschleife geschickt, bis ich weiß, was daraus werden soll (wahrscheinlich was für mich, aber erst nach einem ausgiebigen Bad im Farbtopf - Flieder geht für mich mal gar nicht).

Da jetzt beide Spinnräder frei sind und die Freude am Spinnen wieder da ist, geht es gleich weiter. Zuerst wage ich mich an dunkelbraunes Kaschmir, Abschiedsgeschenk von ein paar lieben Freundinnen zu unserem Wegzug aus Bayern vor *rechne* über sechs Jahren. Lange habe ich mich nicht rangetraut, und ein Versuch auf dem Joy fiel nicht zu meiner Zufriedenheit aus. Jetzt darf das Symphony ran - mal sehen. Dann habe ich noch ein großes Knäuel dunkelbraun-melierten Kammzug ausgegraben, der sicher schon seit vielen Jahren in meinem Vorrat schlummert. Es dürfte die Irische von Wollknoll sein, wenn ich mich recht erinnere. Wenn es mit dem Kaschmir nicht klappen sollte, dann wird die als nächstes versponnen.

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